Samstag, 7. Juni 2014

JBL Charge - Bluetooth Lautsprecher

Ich habe mir einen Bluetooth Lautsprecher für Unterwegs gekauft. Den JBL Charge.
Er bietet meiner Meinung nach die beste Balance zwischen Preis, Klang und Portabilität.


Ich wollte in erster Linie etwas haben mit dem ich mal Musik ohne Kopfhörer hören kann. Smartphone Lautsprecher haben nicht nur einen bescheidenen Klang, es fehlt ihnen ja auch an Lautstärke. Jetzt kann ich auch mal im Badezimmer beim Duschen noch was hören oder am See mit Freunden was anständig im Hintergrund laufen lassen. Für den audiophilen Musikgenuss im Wohnzimmer ist er wohl eher nichts, jedoch muss ich leider zugeben dass er besser und kraftvoller klingt als alles was ich sonst an Lautsprechern zu Verfügung habe. Selbst die Lautsprecher in meinem Auto haben weniger Lautstärke und Bass. Und sonst habe ich nur so einen Speedlink Notebook-Ersatz-Lautsprecher der auf dem Display hockt weil er besser ist als die Lautsprecher von Laptop und Handy, was aber auch kein Kunststück ist. Im Vergleich zum JBL Charge ist er aber ein Fiat Uno und der Charge ein Audi A6. :)

Klanglich gefiel er mir im Laden gegenüber einem UE Boom und dem Bose Soundlink Mini (beide so zwischen 170 und 200 Euro) recht gut. Er kam mir sehr ausgewogen abgestimmt vor. Der UE Boom klang etwas dumpfer, der Bose Mini hatte einen höheren fast übertriebenen Bass und klarere höhen, aber weniger mitten. Außerdem wirkte der Bass nach oben hin elektronisch abgeschnitten oder weg komprimiert. Das war jedoch in dem lauten Media Markt und mit einigem hin und her laufen und umkoppeln kein wirklich aussagekräftiger Test. Welcher nun wirklich den besseren Klang hat sei daher mal dahingestellt, das ist nämlich eh immer subjektiv. Inzwischen habe ich nun aber dennoch am Telefon den Equilizer so eingestellt dass ich auch etwas mehr Bässe, weniger mitten und mehr höhen habe. Wahrscheinlich bin ich in meinen Hörgewohnheiten einfach doch etwas vom Loudness War geschädigt. Daher bin ich mir nicht sicher ob der Bose nachher von der Klangfarbe nicht doch ohne Equilizer schon so klingt wie der JBL jetzt mit den Einstellungen. Aber auch wenn er nicht den Basshub des Bose erreicht so muss sich der JBL Charge da auch nicht gerade verstecken. Volle Lautstärke ist schon recht laut, kann dort aber auch je nach Musikstück und Equilizereinstellung mal leicht schäppern. Im Grunde ist dies aber kein wirkliches Problem bei diesem Gerät. Die Qualität stimmt.

Genial ist die Portabilität von dem Teil.
Es ist eine Dose von ca. 17 cm Länge und 8 cm Höhe bzw. 23,5 cm Umfang. Er passt in meinem Auto und bei vielen Fahrrädern in den Flaschenhalter, lässt er sich bequem mit einer Hand zu 3/4 umfassen und so prima tragen. Außerdem kommt er mit einer Transporttasche aus Neopren, in der die Höhen und hohen Mitten bei Betrieb aber fast gänzlich geschluckt werden. Daher ist sie praktisch wirklich nur zum Transport geeignet. Schade ist dass das USB Kabel nicht mit hineinpasst. Wäre für die namensgebende Charge Funktion ja schon recht sinnvoll. Gummilippen an der Unterseite als auch auf der linken Seite lassen eine sichere und flexible Aufstellung sowohl liegend als auch hochkant zu. Der große Vorteil ist die Laufzeit von bis zu 12 Stunden und dass er zur not auch das Telefon noch mit seinem Strom versorgen kann. Damit ist er anderen Geräten vor allen draußen in der Praxis wohl deutlich überlegen.
(Was nützt besserer Klang wenn der Akku zu schnell schlapp macht, oder das Teil zu unhandlich ist?)

Preis:
Ich habe 135 Euro bezahlt und finde den Preis absolut angemessen für das gebotene. Zwar ist er (bis auf das Gitter) nur aus Plastik und die Naht auf der Oberseite wirkt etwas billig, doch die Verarbeitung ist ansonsten tadellos. Außerdem kommt er neben dem Ladegerät auch noch mit der hübsch schlichten Neoprentasche.

Wer einen Portablen Lautsprecher sucht weil er damit am See oder beim Grillen im Garten Musik für seine Freunde abspielen möchte die auch noch gut klingt ohne sich mit einem Ghettoblaster abzuschleppen, und dabei noch ein Auge auf den Preis hat, für den ist der JBL Charge eine sehr gute Wahl. Als Ersatz für Telefonlautsprecher sowieso. Er bietet Portabilität bei geringen klanglichen Kompromissen und hoher Akkulaufzeit zu einem angemessenen Preis. Alles was günstiger ist klingt schlechter, nicht alles was teurer ist besser. Auch bieten viele teurere Geräte nicht die Akkulaufzeit oder sind größer. Und damit ist deren Portabilität für mich schon wieder eingeschränkt. Und das ist für mich halt der Zweck des Teils. Für den audiophilen Musikgenuss im Wohnzimmer ist er wohl eher nichts, jedoch muss ich zugeben dass er besser und kraftvoller klingt als alles was ich sonst an Lautsprechern zu Verfügung habe.

Hier noch ein paar Messwerte die ich mit dem Portapow Premium USB Messgerät gemessen habe:
Beim Laden mit dem mitgelieferten USB Netzteil fließt ein Strom von ca. 1850 mA bei 5,36 V.
Nach etwa 6500 mAh ist der Charge voll, was so ca. 3,5-4 Std. dauert.
Beim Aufladen an meinen Nexus 1.4 A USB Netzteilen und dem 10000 mAh Anker Akkupack
flossen hingegen nur 500 mA, obwohl die Nexus Geräte damit bis zu 1300 mA ziehen.
Ein anderes billiges no name 2A USB Netzteil gab dann wiederum wieder die 1850mA ab.
Zum aufladen sollte also nach Möglichkeit das beiliegende Netzteil und nicht das vom Telefon/Tablet verwendet werden,
da das Aufladen sonst bis zu 14 Stunden dauern könnte.

Mein Nexus 4 bekommt vom Charge 980 mA, wobei es am Netzteil bis zu 1350 mA verbraucht.
Man sollte das Telefon draußen im Betrieb also rechtzeitig (ab 30%) dran hängen,
da es unter Umständen im Betrieb immer noch mehr verbraucht als der Charge dem Gerät anbietet.
Zumindest wird es das Gerät im Betrieb wohl nicht mehr zusätzlich Laden, nur den Strom für Betrieb bereitstellen.

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